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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/11

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halben die rechte Ritterschul, nemlich der loblich Teutsch Turnier zu Maydenburg auffgericht, vnd den nachkommetten denselben zuhalten also verlassen, welche Turnier noch heutigs tags, ob wol ermelte Turnier plätz, vileicht auß beweglichen ursachen abgestelt, an vilen unserer loblichen Teutschen Fürtsten höffen, nicht ohne sondern rhum noch gehalten werden, alles zu dem ende, damit junge angohnde, hoch und lobliche Fürsten, Graven, Herrn, und der Rittermässige Adel, zu Roß und fuß, zu allen Ritterlichen geschäfften erübt, und wie man zusagen pflegt, gehetzt und gewetzt wurden, Damit sie in der zeit der noth, dem gemeinen Vatterland desto fürstendiger, auch ihr selbs leib und leben umb souil besser retten, auffhalten, und dagegen dem feind stattlichen abbruch thun möchten, seytemal alwegen der erübte dem uhngeübten uberlegen.

Dieweil dann gnediger Fürst und Herr, mein gemüth und meinung dahin auch gesinnet, das ich ja mit dem geringen Talent, den der almechtig mir gnediglich mitgetheilt, dem gemeinen Vatterland mein schuldige deinst erzeigen möcht, und ich dann (ohne rhum zu melden) die löbliche Ritterliche kunst des Fechtens, nicht allein von künstlichen berümpten Meistern erlernet, sonder auch nun eben lange Jar getriben, und darinnen etliche junge Fürsten, Graven, Herrn, und vom Adel underwisen, Und dann von ihr Fürsten Grafen Gnaden und vesten, zu mehrmalen gnedig und günstig ersucht worden, das ich die gemelte lobliche Fechtkunst in ein gewisse ordnung verfassen, und dieselbig durch den Truck offentlich publiciern, und vilen leuthen unserer Nation zu nutz ans liecht komen lassen wolt, So hab ich sollichem gnedigem und günstigem ansuchen, mich lenger nicht sollen widersetzen, Und hab also im namen, und durch Vätterliche verleyhung des Allmechtigen, das jenig, so ich in angezogener loblichen kunst in vilen Jaren mit müh und arbeit erlernet und erfahren, zusamen getragen, und in die aller verstendlichste ordnung so mir immer müglich, in disem