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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/162

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Die ander Regel wie du die Häuw durch ein Lini gegen einander threyben solt.

FUrs ander, nach dem du nun die vier Häw vonn deiner rechten, ein jeden, durch sein gehörende Linie halb und gantz wie jetz gelert, Hawen kanst, soltu demnoch auch eine jede Linie vor beiden seitten gegen einander uber durch Hawen lernen, Also, Standt mit dem rechten Füß vor, doch mit den füssen nicht zu weit von einander, auff das du zu dem ersten Haw ein fürtritt haben mögest, als dann tritt und haw, von deiner Rechten von Oben durch die auffrecht Linie, mit außgestrecktem arm, gantz durch, so fernn das dein Dusäcken (in dem er neben deiner Lincken zu ruck durchlaufft) in lincken Stier verschiesse, auff solches hawe bald wider von dannen, Unden auff mit langem Schnidte, durch die auffrecht Linie gewaltig unnd starck Ubersich durch, also das dein Dusäck uber deinen Kopffe durch den Sturtz wider umbschiesse, in rechten Stier: In solchem Hawen, soltu allwegen mit dem rechten Füß im Stehen und Tretten, vor bleiben, auff das du aber zu einem jeden streiche ein furt tritt habest, erhole dich ferner zum tretten, wie ob gelehrt, auff dise weiß treib also den Oberhaw, vor deiner rechten von oben, den Underhaw von deiner lincken, von unden starck zusamen, durch deß Manns gesicht, und laß beyde den Oberhaw von oben uberstürtzen, und den Underhauw von unden ubersich durch umbschiessen, auff das der vorder orth alwegen nach dem verschiessen gegen seinem gesichte stehe, Wie du nun die auffrecht Linie von Unden und Oben gegen einander durch gehawen hast, also soltu auch die andern zwo Linie, nemlich die schlimme hangende, und die uberzwerch allwegen von beyden orten gegen einander uber durch hawen.

Wann du aber die auffsteygende Linie von deiner Rechten, Welche mit den beyden Büchstaben D. und H. verzeichnet, gegen einander durchhawen wilt, so soltu nicht verschiessen lassen, sondern nur einfeltig uber deinen fürgesetzen Rechten Schenckel von deiner Rechten von Unden übersich, biß in den Lincken Zorn oder auff die Lincke Achsel schlims durch obgemelte auffsteigende Lini, auff und nider gegen einander treiben, von disem treiben und warzu es dienstlich und nutz seye, bistu hievor im Schwerte nach der länge gelehrt.