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und inn under richten dar uff er bliben sol, und sol in uff kein ding haissen acht hon dann uff sin vind, und den ernstlich an schowen.[1]

Merck uff dz infüeren

Item wenn der man kompt in den schrancken so sol er machen mit dem rechten fuß ain krütz und mit der hand aines an an die brust und sol fürsich gon im namen des vatters und sunes und des hailigen gaistes. Dann sind in die grießwartten nemen und sind inn fürren gegen der sunnen umbhe. So sol dann der kempfer die fürsten und herren bitten und die umb den kraiß stand dz sy im wölle helffen got bitten dz er im sig wölle geben gegen sinem vind und alz er war und recht hab.[2]

Dar nach sol man in setzen in den sessel

Wenn er nun gesessen ist so soll man im fürspannen ain tüch und sin bar hinder im an den schrancken und sine gwer sind wol gehenckt sin und gericht nach nottürfft[3]

Die grieß wartten oder täpffer

Der maister und die grieß wartten söllend mercken uff den richter oder uff den, der den kampff an lauffen wirt. Wann der rüfft zu dem ersten mal, so sol er den man haisen uff ston un dz tüch von im ziehen, und wann man rüfft zü dem dritten mäl so sol er in haissen hin gon und in got enpfelhen.

Von dem nach richter

Item der kempffer sel wartten das im nützit an dem lib über den ring oder schrancken uß gang dann wz dar über kem: so stat der nach richter an dem schrancken der hott imß ab mit recht ob er angerüft wirt.[4]

X talhoffer

  1. Letzte Vorbereitungen: Beichte, Messe für Maria und den Hl. Georg, Letzte Ermahnung des Fechtmeisters, der Kämpfer soll bei der geplanten Technik bleiben (und sich nicht durch Nervosität zu irgendwelchen Panikaktionen hinreissen lassen), und sich auf nichts als seinen Feind konzentrieren.
  2. Eintreten in den Ring. Dass die Kämpfer gleichmässig zur Sonne gestellt werden sollen ist im Sachsenspiegel vorgeschrieben: Di sunne sal man en gliche teiln, wen si erst zusamne gen (I.63).
  3. Dieser Abschnitt bezieht sich nur auf adligen "willkürlichen" Kampf, und beschreibt die auf fol 85r gezeigte Szene.
  4. Der Kämpfer soll achthaben, dass ihm während des Kampfes kein Körperteil über die Schranke hinausrage: Ausserhalb des Rings steht offenbar der "Nach-Richter", mit der Aufgabe, solche Gliedmassen abzuschlagen.