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Page:Der Kůnstliche Fechter vol. 1 (Theodori Verolini) 1679.pdf/13

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schrenckten Händen zur Versatzung, befindestu abermals drey Leger, Nemlich im Anfang Eysenport, im Mittel das Hangort, im End übersich in voller Höh das Einhorn, ziehest du dein Schwerdt mit dem Hefft vor die Brust, daß die halbe Schneid auff deinem lincken Arm ligt, so stehestu im Schlüssel, also kommestu ihm auf= und abfahrren in der Lini A. und E. aus einem Leger in das Ander.

Der andern Linien so schlim durch die rechte Lini herabwarts streichen, seynd zwo, eine die von dem rechten Oberquatier streichet, mit H. und D. bedeutet, die Andere die von dem lincken Obertheil zu dem rechten Untertheil geht, im B.F. gezeichnet, du hauwest nun durch welche du wilst. Ziestu von dannen den Streich wider herauff mit langer Schneid, so so[!] gehestu wider durch drey Leger, als im Anfang gibt es die Nebenhüt, in der Mit widerumb das Langort, und im Endt übersich das Einhorn, Streichestu durch obermelten Lini eine, sey von welcher Seiten es wölle, so kom̄estu auß dem Wechsel durch das Langort in die Zornhüt, auch kanstu im Auffstreichē dein Schwerdt verwenden in das Hangentort, aus welchem so du ferner übersich fahrest kommestu in die Hüt des Ochsens, also findestu alleweg so offt du dergezeichneten Lini eine durchfährest, auff das wenigste drey Leger.

Es soll sich aber ein guter Fechter nicht gewehnen, in seinem Legern lang zuwarten, sondern alsbald er einem gegen Man̄ kan erlangen, denselben angreiffen, und sein vorgenommen Stuck außfechten.

Mittel= oder Uberzwerchhauw.

Der Mittel= oder Uberzwerchhauw, kanst fast allerding wie der Zornhauw gemacht werden, allein ist diß der Underschied, daß wie der Zornhauw schlims über Ort, also dieser aber überzwerch vollbracht wird, wie in den Figuren C und G verzeichnet.

Underhauw.

Hauw von Unden überzwerch, nach seinem lincken Arm, daß du mit dem Kreutz hoch über deinem Haupt kom̄est, wie in der Figur B.

Schielhauw.

Stell dich in die Hüt des Tags oder Zorns mit dem lincken Fuß vor, wird auff dich gehauen, so haue hingen, doch im Strich verwende dein kurtze Schneid gegn seinem Streich, wie in der Fig. G.

Krumphauw.

Stehe in der Zornhüt mit dem lincken Fuß vor, hauet dein gegen Man̄ auf dich, so tritt mit deinem rechten Fuß vor, haue mit langer Schneid seinem Hauw entgegen, zwischen seinen Kopff und Klingen, wie in der Figur D.

Zwerch.

Stell dich in die Zornhüt zur Rechten, setz deinen lincken Fuß vor, halt dein Schwerdt an deine rechte Achsel, wie in der Figur H.

Kurtzhauw.

Schlage mit halber Schneid und geschrenckten Armen über seinen rechten Arm zum Kopff, wie in der Figur B.

Prellhauw.

Hauwet dein Gegentheil auf dich von Oben her, so begegne seinem Streich mit einer Zwerch, wie in der Figur K und I verzeichnet.

Windhauw.

Hauet dein Gegenpart auff dich von Oben, so hauwe von Unden mit gekreutzten Händen, von deiner lincken an sein Schwerdt, wie in der Figur H.

Kronhauw.

Wann dein Widerpart von Oben auf dich hauwet, so fahre mit überzwerchen Kreutz übersich, fang ihme seinē Streich in der Lufft auff dein Schilt oder Kreutz= Stang.

Kniechelhauw, Sturtzhauw, Wechselhauw.

Der Wechselhauw ist nichts anders, dann vor Manne mit den Häuwen von einer Seiten zu andern, von Oben zum Undern, und hinwider immer abwechseln, ihn damit irze zumachen.

Schneller oder Zeckrür.

Schneller oder Zeckrür ist fast ein Ding, welche eigentlich nicht Häuw seynd die gehauwen, sondern geschnelt werden.