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Difference between revisions of "Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/205"

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'''M'''erck im zufechten, als bald du nun deinen gegenpart erlangen kanst, so tritt un{{dec|u|d}} hauwe einen starcken Hauwe mit außgestrecktem Arm gewaltiglich durch seine versatzung, also, das sich dein Dusacken nach ende des Hauwes neben deiner Lincken mit dem vordern Ort hinder dir auß zufechten, verschwinge, von dannen Hauwe herwiderumb, abermals gewaltiglich und starck von Undenn ubersich durch seinen Rechte, den dritten hauwe von deiner Rechten gegen seiner Lincken, es sey Unden oder oberhalb seines Dusackens, durch sein Gesicht.
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von dannen Hauwe herwiderumb, abermals gewaltiglich unnd starck von Unden ubersich durch seine Rechte,  
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'''O'''b ich wol erstlich für hatte, einem jeden Suck seinen sondern Bruch zu ordnen und zu setzen, so hat es mich doch für gut angesehen, solches allhie anzustehen lassen, besonders dieweil ich in meinem andern Buch (welches ich mit der zeit, auch der Kunst zu gut, villeicht wirt außgehen lassen) vil schöner stuck sampt ihren Brüchen gesetzt und beschriben, will derwegen allhie allein ein general Regel, darauß du allerley Handbrüch nemen und lernen kanst, dargeben, Zu dem, so ist es auch mit dem Fechten also geschaffen, das du nicht leichtlich wissen, oder in eil mercken kanst, was er für Stuck auff dich Fechten wölle, will geschweigen, das du soltest so behend wissen mögen, wie im das zubrechen sey, darumb halt ichs allzeit mit dem, der vil stuck und wenig Brüch kan, als dann auch dieselbige, im Vor und Nach, fürsichtiglich durchfechten, unnd lasse den andern umb die Brüche sorgen, er aber sey mit stucken also gefaßt, auff das, wo ihm eines gebrochen wirt, er zwey andere an die stat, und schon im werck habe.
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nicht leichtlich wissen, oder in eil mercken kanst, was er für stück auff dich Fechten wölle, wil geschweigen, das du  
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soltest so behend wissen mögen, wie ihm das zubrechen sey, Darumb halt ichs alzeit mit dem, der vil stuck unnd wenig  
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Brüch kan, als dann auch dieselbige, im Vor und Noch, fürsichtiglich durch Fechten, unnd lasse den andern  
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Der gemeine Bruch aber welchen ich hie setzen will, ist diser, nemlich also, wann du von deinem gegenfecgter mit häwen ubereilet wurdest, also das du ihm versetzen must, so gehe ihm mit stacker versatzung under seine Häue, und halt im die auff, das er mit solchem nicht durch kommen könne, damit er seinen Dusacken wider von dem deiner zu ruck umb zucken müsse, stiche ihm als dann dieweil er also von
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ihm mit stacker versatzung under seine häuwe, und halt im die auff, das er mit solchem nicht durch kommen könne,  
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Revision as of 05:01, 15 May 2021

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Ein gut stuck auß dem Stier, mit welchem du gewaltig durchbrechen kanst.

MErck im zufechten, Als bald du nun deinen gegenpart erlangen kanst, so trit und Hauwe einen starcken hauwe mit außgestrecktem Arm gewaltiglich durch seine versatzung, also, das sich dein Dusacken nach ende des hauwes neben deiner Lincken mit dem vordern ort hinder dir auß zusehen, verschwinge, von dannen Hauwe herwiderumb, abermals gewaltiglich unnd starck von Unden ubersich durch seine Rechte, Den dritten hauwe von deiner Rechten gegen seiner Lincken, es sey Unden oder oberhalb seines Dusackens, durch sein Gesicht.

Ein gemeine Regel, allerhand stuck zubrechen.

OB ich wol erstlich fürhatte, einem jeden stuck seinen sondern Bruch zu ordnen unnd zu setzen, so hatt es mich doch für gut angesehen, solches alhie anzustehen lassen, besonders dieweil ich in meinem andern Buch (welches ich mit der zeit, auch der Kunst zu gut, villeicht wirt außgehen lassen) vil schöner stuck sampt ihren Brüchen gesetzt unnd beschriben, Will derwegen alhie allein ein general Regel, darauß du allerhand Brüch nemen unnd lernen kanst, dargeben, Zu dem, so ist es auch mit dem Fechten also geschaffen, das du nicht leichtlich wissen, oder in eil mercken kanst, was er für stück auff dich Fechten wölle, wil geschweigen, das du soltest so behend wissen mögen, wie ihm das zubrechen sey, Darumb halt ichs alzeit mit dem, der vil stuck unnd wenig Brüch kan, als dann auch dieselbige, im Vor und Noch, fürsichtiglich durch Fechten, unnd lasse den andern umb die Brüche sorgen, er aber sey mit stucken also gefaßt, auff das, wo ihm eines gebrochen wirt, er zwei andere an die stat, und schon im werck habe.

Der gemeine Bruch aber welchen ich hie setzen wil, ist diser, nemlich also, Wann du von deinem gegenfechter mit Häuwen ubereilet wurdest, also das du ihm versetzen must, so gehe ihm mit stacker versatzung under seine häuwe, und halt im die auff, das er mit solchem nicht durch kommen könne, damit er seinen Dusacken wider von dem deinen zu ruck umb zucken müsse, stiche ihm als dann dieweil er also von