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Difference between revisions of "Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/11"

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<section begin="1"/>halben die rechte Ritterschůl / nemlich der loblich Teutsch Turnier zu Maydenburg auffgericht / vň den nachkomenen denselben zuhalté also verlassen / welche Turnier noch beutigs tags / ob wol ermelte Turnier plátz / vileicht außweglichen vrsachen abgestelt / an vilenvnserer lobliché Teutschen fürtsten hóffen / nicht ohne sondern Rhům noch gehalten weren / alles zu dem ende / damit junge angehende / hoch vnd lobliche fürsten / Grauen / Herrnvnnd der Rittermássige Adel / zu Roß vnnd fůß / zu allen Ritterlichen gescháfften erúbt / vnnd wie man zusagen pflegt / gehetzt vnnd gewetzt wurden / Damit sie in der zeit der noth / dem gemeinen Vatterland desto fúrstendiger / auch ihr selbs Leib vnd Leben umd souil besser retten / auffhalten / vnnd dagegen dem feind stattlichen abbruch thůn móchten / seytemal allwegen der erúbte dem vhnerúbten uberlegen.<section end="1"/>
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<section begin="1"/>halben die rechte Ritterschul, nemlich der loblich Teutsch Turnier zu Maydenburg auffgericht, vnd den nachkommetten denselben zuhalten also verlassen, welche Turnier noch heutigs tags, ob wol ermelte Turnier plätz, vileicht auß beweglichen ursachen abgestelt, an vilen unserer loblichen Teutschen Fürtsten höffen, nicht ohne sondern rhum noch gehalten werden, alles zu dem ende, damit junge angohnde, hoch und lobliche Fürsten, Graven, Herrn, und der Rittermässige Adel, zu Roß und fuß, zu allen Ritterlichen geschäfften erübt, und wie man zusagen pflegt, gehetzt und gewetzt wurden, Damit sie in der zeit der noth, dem gemeinen Vatterland desto fürstendiger, auch ihr selbs leib und leben umb souil besser retten, auffhalten, und dagegen dem feind stattlichen abbruch thun möchten, seytemal alwegen der erübte dem uhngeübten uberlegen.<section end="1"/>
  
<section begin="2"/>Dieweil daň gnediger fürst vnd Herr / mein Gemúth vnd Meinung dahin auch gesiňet / das ich ja mit dem geringen Talent / den der Allmechtig mit gnedilich mitgetheilt / dem gemeinen Vatterland mein schuldige deinst erzeigen mócht / vnd ich dann ( ohne rhům zumelden ) de lóbliche Ritterliche kunst des fechtens / nicht allein uon künstlichen berúmpten Meistern erlernet / sonder auch nun ebenlange Jar getriben / vnndd darinnen etliche junge fürsten / Grauen / Herrn / vnd vom Adel vnderwisen / vnd dann von ihr F. G. G. vnd vesten / zu mehrmalen gnedig vnd günstig ersucht worden / das ich die gemelte lobliche fechtkunst in ein gewisse ordnvnd verfassen / vnd dieselbig durch den Truck offentlich publiciern / vnnd vilen Leuthenvnserer Nation zu nutz ans liecht komen lassen wolt / so hab ich sollichem gnedigem vnd günstigem ansuchen / mich lenger nicht sollen ider letzen / vnd hab also im namen / vnnd durch Vatterliche verleyhungde Allmechtigen / das ich in angezogener loblichen Kunst in vilen Jaren mit müh vnd arbeit erlernet vnd erfahren / zusamen getragen / vnnd in die aller verstendilchste ordnung so mir jmer möglich / in disem<section end="2"/>
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<section begin="2"/>Dieweil dann gnediger Fürst und Herr, mein gemüth und meinung dahin auch gesinnet, das ich ja mit dem geringe{{dec|u|n}} Talent, den der almechtig mir gnediglich mitgetheilt, dem gemeine{{dec|u|n}} Vatterland mein schuldige deinst erzeigen möcht, und ich dann (ohne rhum zu melden) die löbliche Ritterliche kunst des Fechtens, nicht allein von künstliche{{dec|u|n}} berümpten Meistern erlernet, sonder auch nun eben lange Jar getriben, und darinnen etliche junge Fürsten, Graven, Herrn, und vom Adel underwisen, Und dann von ihr F{{dec|u|ürstliche}} G{{dec|u|nädig}} G{{dec|u|nade}} und vesten, zu mehrmalen gnedig und günstig ersucht worden, das ich die gemelte lobliche Fechtkunst in ein gewisse ordnung verfassen, und dieselbig durch den Truck offentlich publiciern, und vilen leuthen unserer Nation zu nutz ans liecht komen lassen wolt, So hab ich sollichem gnedigem und günstigem ansuchen, mich lenger nicht sollen widersetzen, Und hab also im namen, und durch Vätterliche verleyhung des Allmechtigen, das jenig, so ich in angezogener loblichen kunst in vilen Jaren mit müh und arbeit erlernet und erfahren, zusamen getragen, und in die aller verstendlichste ordnung so mir immer müglich, in disem<section end="2"/>

Revision as of 19:45, 23 March 2021

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halben die rechte Ritterschul, nemlich der loblich Teutsch Turnier zu Maydenburg auffgericht, vnd den nachkommetten denselben zuhalten also verlassen, welche Turnier noch heutigs tags, ob wol ermelte Turnier plätz, vileicht auß beweglichen ursachen abgestelt, an vilen unserer loblichen Teutschen Fürtsten höffen, nicht ohne sondern rhum noch gehalten werden, alles zu dem ende, damit junge angohnde, hoch und lobliche Fürsten, Graven, Herrn, und der Rittermässige Adel, zu Roß und fuß, zu allen Ritterlichen geschäfften erübt, und wie man zusagen pflegt, gehetzt und gewetzt wurden, Damit sie in der zeit der noth, dem gemeinen Vatterland desto fürstendiger, auch ihr selbs leib und leben umb souil besser retten, auffhalten, und dagegen dem feind stattlichen abbruch thun möchten, seytemal alwegen der erübte dem uhngeübten uberlegen.

Dieweil dann gnediger Fürst und Herr, mein gemüth und meinung dahin auch gesinnet, das ich ja mit dem geringen Talent, den der almechtig mir gnediglich mitgetheilt, dem gemeinen Vatterland mein schuldige deinst erzeigen möcht, und ich dann (ohne rhum zu melden) die löbliche Ritterliche kunst des Fechtens, nicht allein von künstlichen berümpten Meistern erlernet, sonder auch nun eben lange Jar getriben, und darinnen etliche junge Fürsten, Graven, Herrn, und vom Adel underwisen, Und dann von ihr Fürstliche Gnädig Gnade und vesten, zu mehrmalen gnedig und günstig ersucht worden, das ich die gemelte lobliche Fechtkunst in ein gewisse ordnung verfassen, und dieselbig durch den Truck offentlich publiciern, und vilen leuthen unserer Nation zu nutz ans liecht komen lassen wolt, So hab ich sollichem gnedigem und günstigem ansuchen, mich lenger nicht sollen widersetzen, Und hab also im namen, und durch Vätterliche verleyhung des Allmechtigen, das jenig, so ich in angezogener loblichen kunst in vilen Jaren mit müh und arbeit erlernet und erfahren, zusamen getragen, und in die aller verstendlichste ordnung so mir immer müglich, in disem