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Difference between revisions of "Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/10"

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<section begin="1"/>lich das er / da er noch jung vnd bey xviij Jaren alt war / mit sonderlicher geschidligheit / die er auß sollicher Ritterlicher úbung erschópfft / seinen Vatter / den Burgermeister vnd óbersten Veldmarschald / in einer Schlacht / so mit Hannibale am waffer Ticinio geschehen / von feinden errettet vnnd bey Leben erhalten.<section end="1"/>
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<section begin="1"/>lich das er, da er noch jung und bey ⅹⅷ. jaren alt war, mit sonderlicher geschicklicheit, die er auß sollicher Ritterlicher übung erschöpfft, seinen Vatter, den Burgermeister und öbersten Veldmarschalck, in einer Schlacht, so mit Hannibale am wasser Ticinio geschehen, von Feinden errettet und bey dem leben erhalten.<section end="1"/>
  
<section begin="2"/>Das aber bey vnsern Voreltern vnnd alten Teutschen / ihre Jugent / neben andern guten Künsten / auch in Ritterlicher übing auffzuziehen im brauch gewesen sey / darff keins beweifens / dieweil solliches durch das werd selbs erwisen / am Tagligt / Dann nach dem die Rómer vermeinten / wei sie die ganz Welt bezwungen / vnnd als sichere Leuth / den wollústen mehr dann guten Künsten / Policey vnd Ritterlichen úbungen oblagen / vnnd dardurch das gantze Reyserthumb zuritter / allenthalban von seinden angefallen vnd zerrissen / seind vor allen Vólckern / die Ritterlichen Teutschen sollichs zu Retten / anzunemen / vnd wider auffzurichten / beruffen vnd erfordert worden.<section end="2"/>
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<section begin="2"/>Das aber bey unsern voreltern und alten Teutschen, ihre jugent, neben andern guten künsten, auch in Ritterlicher übing auffzuziehen im brauch gewesen sey, darff keins beweifens, dieweil sollichs durch das werck selbs erwisen, am tag ligt, Dann nach dem die Römer vermeinten, wei sie die gantz welt bezwungen, und als sichere leuth, den wollüsten mehr dann guten künsten, policey und Ritterlichen übungen oblagen, und dardurch das gantze Reyserthumb zurrittet, allenthalben von seinden angefallen und zerrissen, Seind vor allen völckern, die Ritterliche{{dec|u|n}} Teutschen sollichs zu Retten, anzunemen, und wider auffzurichten, beruffen und erfordert worden.<section end="2"/>
  
<section begin="3"/>Welches denn in keinen weg beschehen / wo nit die fúrtreiffenliche Teutschen / neben guter Policey / auch in allerhand Ritterspil vnnd Kriegs sachen geúbt vnd erfahren gewsen / wie dann and der großmeschtigen thaten vilervnüberwindlicher Teutschen Helden / als Pipini / Caroli Magni / Lodouici Pij vnd Henrici Primi zusehen / welche dann allwegen dermassen mit wolgeúbter Ritterschafft geziert / also das der jetzt vnnd hóchst gemelt lobliche Reyser Henricus primus / nach dem er durch seine RitterlicherTetsché / in einé gefahrlichen Streit oblaf ind Siglich triumphiert / ob jrer wol geordneten vnnd erúbten Ritterschafft sich nit allein verwvndert / sonder auch auß rechtem Keyserliche, gemúth dahin gedacht / wie dieselbigen nicht allein in sollichem Stand ( wie sie auff ihr May. auß fleiß derselbigen loblicher vordern kommen ) wesenlich erhalten / sonder auch weiter auff die nachkommen gereicht vnd geplantzt weren móchte / vnnd der=<section end="3"/>
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<section begin="3"/>Welliches dann in keinen weg beschehen, wo nit die fürtreiffenliche Teutschen, neben guter Policey, auch in allerhand Ritterspil vnnd Kriegs sachen geübt unnd erfahren gewesen, wie dann an den großmeschtigen thatten viler vnüberwindlicher Teutschen Helden, als Pipini, Caroli Magni, Ludouici Pii und Henrici Primi zusehen, weliche dann alwegen dermassen mit wolgeübter Ritterschafft geziert, also das der jetzt unnd höchst gemelt lobliche Reyser Henricus primus, nach dem er durch seine Ritterliche Teutschen, in einem gefahrlichen streit oblag und siglich triumphiert, ob ihrer wol geordneten und erübten Ritterschafft sich nit allein verwundert, sonder auch auß rechtem Keyserlichem, gemüth dahin gedacht, wie dieselbigen nicht allein in sollichem stand (wie sie auff ihr May. auß fleiß derselbigen loblicher vordern kommen) wesentlich erhalten, sonder auch weiter auff die nachkomen gereicht und geplantzt werden möchte, und der=<section end="3"/>

Latest revision as of 20:58, 25 March 2021

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lich das er, da er noch jung und bey ⅹⅷ. jaren alt war, mit sonderlicher geschicklicheit, die er auß sollicher Ritterlicher übung erschöpfft, seinen Vatter, den Burgermeister und öbersten Veldmarschalck, in einer Schlacht, so mit Hannibale am wasser Ticinio geschehen, von Feinden errettet und bey dem leben erhalten.

Das aber bey unsern voreltern und alten Teutschen, ihre jugent, neben andern guten künsten, auch in Ritterlicher übing auffzuziehen im brauch gewesen sey, darff keins beweifens, dieweil sollichs durch das werck selbs erwisen, am tag ligt, Dann nach dem die Römer vermeinten, wei sie die gantz welt bezwungen, und als sichere leuth, den wollüsten mehr dann guten künsten, policey und Ritterlichen übungen oblagen, und dardurch das gantze Reyserthumb zurrittet, allenthalben von seinden angefallen und zerrissen, Seind vor allen völckern, die Ritterlichen Teutschen sollichs zu Retten, anzunemen, und wider auffzurichten, beruffen und erfordert worden.

Welliches dann in keinen weg beschehen, wo nit die fürtreiffenliche Teutschen, neben guter Policey, auch in allerhand Ritterspil vnnd Kriegs sachen geübt unnd erfahren gewesen, wie dann an den großmeschtigen thatten viler vnüberwindlicher Teutschen Helden, als Pipini, Caroli Magni, Ludouici Pii und Henrici Primi zusehen, weliche dann alwegen dermassen mit wolgeübter Ritterschafft geziert, also das der jetzt unnd höchst gemelt lobliche Reyser Henricus primus, nach dem er durch seine Ritterliche Teutschen, in einem gefahrlichen streit oblag und siglich triumphiert, ob ihrer wol geordneten und erübten Ritterschafft sich nit allein verwundert, sonder auch auß rechtem Keyserlichem, gemüth dahin gedacht, wie dieselbigen nicht allein in sollichem stand (wie sie auff ihr May. auß fleiß derselbigen loblicher vordern kommen) wesentlich erhalten, sonder auch weiter auff die nachkomen gereicht und geplantzt werden möchte, und der=