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Page:Deutliche Erklårung der Fechtkunst (Jean Daniel L'Ange) 1664.pdf/113

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Den Adversarium mit seinem eigenen Gewehr zuverletzen.

LEtzlich, wan der Feind unten in der secunda einen stoß thun wird, so parire man in der tertia überzwerg auff seine Kling, trette herzu und greiffe des Feindes Degen wohl unterm Gefäß, trucke mit der rechten Hand unten wohl von sich, so wird man ihme die spitze seines Degens auff die Brust bringen, und zumahl wan der Degen nicht zulang ist, also leicht verletzen können, wie die Figur Num. XLVI. weiset; will man dan den Adversarium auch seines Degens berauben, so muß man ihn mit der lincken Hand umbtrehen, daß er möge in die quarta gebracht werden, und also starck zu sich reissen, ist aber schwer zu volbringen.

In allen diessen Lectionibus soll man sich, nach dem der Feind disarmiret, und desselben Gewehr in seiner gewalt hat, mit ein paar schritten oder einem sprung zurück ziehen, alle beide Degen dem Feind gegen den Leib præsentiren, damit er einem nicht etwa an Leib komme und übern hauffen werffe, und endlich noch sein Meister spiele.

Obiges nun alles zuverwehren, muß man, wan der Feind nach eines Degen greiffet, das contra tempo wohl observiren, die Faust geschwind in die secunda verwenden, den Degen zu sich ziehen, des Feindes Degen aber mit der lincken Hand ergreiffen, und ihme den Degen vor den Leib setzen, wie Num. XLII. gemeldt, solte man aber fehl greiffen, alsdan ziehe man den Arm zurück, oder thue gar einen sprung hinterwarts, dardurch wird des Feindes vornehmen verhindert; Man muß sich aber gleichwohl wieder in richtige postur zur defension stellen, welches die contra lection genant wird.