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Difference between revisions of "Page:Deutliche Erklårung der Fechtkunst (Jean Daniel L'Ange) 1664.pdf/149"

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stillet sich defendiren und wehren soll, welches auff zweyerley manier geschehen kan, dem Adversario dardurch sein Gewehr zunehmen, und ihn damit zuverletzen oder gar zu tödten. Item, mit einem Degen der noch in der Scheyden steckt, seinen Feind zubeschädigen, ehe Er mit einer Pistoll einen Schuβ thun mag. Und dan letztens, daβ fast ohnglaublich scheinet, wie man einem den Degen kan an der seyten nehmen, ihne über den Kopff schlagen, oder gar in Leib stossen, und daβ man ihn doch nicht auβ der Scheiden ziehe, welches ich offt in vertrawlichen Compagnien auβ kurtzweil practiciret habe, welches mit grosser geschwindigkeit muβ verrichtet werden: Dieser und dergleichen Geheimnüssen application aber, Ich diesesmahl auβ gewissen ursachen, und damit sie nicht allzugemein werden möchten, nicht hieher setzen wollen; man kan sie underdessen gleichwol zu seiner zeit in geheim von mir erfahren; Womit ich endlich schliesse, und mit jenem Poëten sage:  
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<section begin="1"/>stillet sich defendiren und wehren soll, welches auff zweyerley manier geschehen kan, dem Adversario dardurch sein Gewehr zunehmen, und ihn damit zuverletzen oder gar zu tödten. Item, mit einem Degen der noch in der Scheyden steckt, seinen Feind zubeschädigen, ehe Er mit einer Pistoll einen Schuβ thun mag. Und dan letztens, daβ fast ohnglaublich scheinet, wie man einem den Degen kan an der seyten nehmen, ihne über den Kopff schlagen, oder gar in Leib stossen, und daβ man ihn doch nicht auβ der Scheiden ziehe, welches ich offt in vertrawlichen Compagnien auβ kurtzweil practiciret habe, welches mit grosser geschwindigkeit muβ verrichtet werden: Dieser und dergleichen Geheimnüssen application aber, Ich diesesmahl auβ gewissen ursachen, und damit sie nicht allzugemein werden möchten, nicht hieher setzen wollen; man kan sie underdessen gleichwol zu seiner zeit in geheim von mir erfahren; Womit ich endlich schliesse, und mit jenem Poëten sage:  
  
:Tugend hat zu beyden seiten allezeit,<br/>Die Sie gar gewiβ begleiten<br/>Ehr und Neyd.
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:Tugend hat zu beyden seiten<br/>&emsp;allezeit,<br/>Die Sie gar gewiβ begleiten<br/>&emsp;Ehr und Neyd.<section end="1"/>
  
'''Inhalt'''
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Revision as of 22:46, 18 August 2020

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stillet sich defendiren und wehren soll, welches auff zweyerley manier geschehen kan, dem Adversario dardurch sein Gewehr zunehmen, und ihn damit zuverletzen oder gar zu tödten. Item, mit einem Degen der noch in der Scheyden steckt, seinen Feind zubeschädigen, ehe Er mit einer Pistoll einen Schuβ thun mag. Und dan letztens, daβ fast ohnglaublich scheinet, wie man einem den Degen kan an der seyten nehmen, ihne über den Kopff schlagen, oder gar in Leib stossen, und daβ man ihn doch nicht auβ der Scheiden ziehe, welches ich offt in vertrawlichen Compagnien auβ kurtzweil practiciret habe, welches mit grosser geschwindigkeit muβ verrichtet werden: Dieser und dergleichen Geheimnüssen application aber, Ich diesesmahl auβ gewissen ursachen, und damit sie nicht allzugemein werden möchten, nicht hieher setzen wollen; man kan sie underdessen gleichwol zu seiner zeit in geheim von mir erfahren; Womit ich endlich schliesse, und mit jenem Poëten sage:

Tugend hat zu beyden seiten
 allezeit,
Die Sie gar gewiβ begleiten
 Ehr und Neyd.

Inhalt