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von kunst und sterck so fleissig gemacht solchen lust des volcks nicht haben ertragen mugenn, und wie Livius schreibt, das zu Fidena ein solch haus von wegen des grossen lasts, ernider gang zu boden gefallen, und ob zwaitausent menschen erschlagen hab. Es werden aber noch heuttigen tags an vil orten solche antzaignung der vergangene und zerfalne scheuhauser in Griechen, Italia, und Lombardia, vil gesehen, und insonders zu Rom und Diettrichs Bern noch heuttigentags gute antzaignung von sich geben.

Zuvor ist gehört, Wie das dise ritterliche kunst der manlichkait, von den gelert verstendigen, auch von den künigen und fürsten, als vorsteer der landen und künigreichen, selbs herfürgebrachtt und fundiert worden sey, welchs dann aus ursachen das Land und leut, witwen und waisen bey friden, ruw, und freihaiten beleiben, und von den Tyrannen beschützt und errettet werden mugen, beschehen ist. Hat aber solchs seinen volkommen ausgang fruchtbarlich haben sollen, So habenn die höchsten häubten, als künig, fürste, Consules und Senatores, dise ritterliche kunst selbs für die hand nemen, lernen, und in das werck bringen, und damit also under anderen iren underthanen, ein Exempel der anraitzung von sich geben muessen, Und weren in disem fall der hohen potentaten, als kaiser, künig, färsten, und herren, seer vil zu benennen, welchs ich, auff das der guthertzig Leser nicht zuvil beschwert werde, und insonders der Griechen, zumelden underlassen, (aber allain die namhafftigsten Römer, zum zeugknus der sach, zu dem kürtzesten einfieren, und beschreiben will.

Romulus der erst stiffter und gesatzgeber der stat Rom, und künig daselbst, hat sich nach beschreibung Plutarchi, durch sein sterck, geschwindigkait und kunst des fechtens, im strait wider die Fidenates, so loblich und redlich gehalten, das die feind geschlagen, und dadurch dem römischen namen grosses lob, nutz und eer widerfaren ist.

Das aber die werden Römer ir vertrauen, hoffnung und zuflucht in die ritterlichen kunst dess fechtens, ja auch in der zeit der höchsten not gesetzt haben, bezeugt Julius Cesar selb, auch Crispus Palustinus,[1] und schier die gantz schar der Scribenten.

Bemelter Julius Cesar schreibt, als er seinen schnellen zug auf Rom furgenommen, das dem Pompeio so notig von Rom zu fliehen, auch so furchtsam gewesen, das Er die maister der ritterlichen kunst des fechtens, sambt irer schul discipel und geschlechter in die vil beruefft, auffgemanet, und zu seinem beschutz, mit im hinweg gefuert hab. Mit herllichem stuck pompaiens vermainet, ime zwen nütz geschaffet haben, Erstlich, das er mit sollichen ritterlich kunst, erfarene tapffere personen bey ime behalten, und damit desterbass benarrt wurde, fur das ander, das dem Julio seinem feind, sein sterck und hilff geringert, zerbrochen und entzogen wurde.

Dessgleichen schreibt der römisch senatore Palustinus in der römischen aufrur und rottierung Catalini auch, das der hochberuembt fürst aller Oratores Cicero, diser zeit römischer Burgermaister und erhalter der stat Rom, Als im von dem gantzen senat der stat Rom, auff das die stat von der frechen Rottierung Catalini nicht verderblichen schaden empfinge, die gantz bürde des romischen gemainen nutz auferlegt worden, Welcher under anderen waisslichen furschungen geordert hat, namlich, das alle tapffer und redliche maister des schwerts, und derselben zugethanen geschlechter oder discipel, welliche in allen gewherenn mit allem vortail dieselben zugebrauchen gelert, underwisen, und geubt gewesen, nicht allain in der stat Rom, sonde zu Capua und allen andern stetten in Italian die sich dann der römischen freihait gebrauchen, zusamen beruffen, und denselben in solcher der stat Rom

  1. wohl Gaius Sallustius Crispus Passienus (starb 47 n. Chr.)