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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/42

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Dise dieweil sie auß den vier oberzelten Häuwen herkommen seind, werden sie darauß wachsende Häuw genant.

Nun auß disen beiden komen und werden außgelesen fünff, so die Meisterhäuw genandt werden, nit das wer dieselben wie Recht volbringen kan, als bald ein Meister diser kunst zunennen, sondern das aus denselben alle rechte künstliche stuck die einem Meister wol gezimmen zuwissen her gehn, und der sie recht Fechten und brauchen kan, für einen kunstreichen Fechter zuhalten, sintemal alle Meisterstuck in denselben verborgen, und man derer mit nichten kan entberen. Die seind der Zorn, Krump, Zwerch, Schieler, und Scheitelhauw.

Dise alle wie sie gemacht sollen werden, will ich ordenlich nach einander anzeigen, und erstlich von den Geraden Häuwen sagen, under welchen der erst der Oberhauw.

Oberhauw.

DEr Oberhauw ist ein Gerader Hauw stracks von Oben, gegen deines widerparts Kopff nach dem Schedel zu, darumb er auch Schedelhauw genant wirt.

Zornhauw.

DEr Zornhauw ist ein Schlimmer Hauw von deiner Rechten Achsel, gegen deines widerparts Lincken ohrs, oder durch sein gesicht und Brust, Schlims durch wie die zwo Linien, so durch die auffrecht Linien kreutzweiß uber einander sich schrencken anzeigen. Diß ist der sterckest under allen andern, als darinen alle krafft unnd manligkeit des Mans gegen seinem feindt im Kempffen unnd Fechten gelegen, darumb er auch von den Alten Streithauw oder Vatterstreich genant und geheissen wirt. Von gedachten Lini findestu hernach, etc.