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Page:Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens (Joachim Meÿer) 1570.pdf/228

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Das erste stuck so hierinnen begriffen, ist dises, nemlich als offt du mit dein Dusacken auff den seinen bindest, es geschehe von unden oder von oben, so soltu eben in dem dein wehr auff die seine rieret, deinen Ort einwerts gegen seinen Leib wenden, deßgleichen auch als offt zwen häuw gegen einander antreffen, alwegen den Ort wie gemelt abermals behend an seinen Dusacken einwehrts wenden, und das eben in dem die Dusacken zusamen rieren oder Binden, das sol oder kan in allen Häuwen volbracht werden, doch soltu wahr nemmen das du gegen dem Oberhauw überherhauwest und andbindest, und gegen dem uberzwerchen oder underhauw von oben darauff Bindest, als offt nun also zwen häuwe auff solche weiß zusammen rieren, so kehre dein ort noch also an seinem Dusacken blibend einwerts und stich im zum Leib, eylet er under deß der Blöß zu, so wind wider gegen seinem Dusacken unnd weise ihm den mit einem gegenschnitt von dir.

Das ander stuck, so in gemelten reimen begriffen, lehret dich wie du die häuw vom Band zum Leib, vom Leib zum Band, das ist zum Dusacken Recht verziehen solt, Nemlich, als offt die wehren im Band zusamen treffen oder du im seine häuw mit versatzung empfangen hast, das du von dem selbigen Band mit deinem Dusacken in einem gezogenen schnitt gegen seinem Leib schneidest, und als dann vom Leib mit widerschneiden bald wider an seinem Dusacken seygest, also das du die wehr zum Leib vom Leib wider zur wehr, davon in gerader versatzung, hievor auch gegelert[!], durch den schnitt verziehest.

Das dritte stuck aber davon hie gelehret wirtist das durchwechseln, welches durchwechseln ob es wol auch sunst ausserhalb den Banden gefochten wirt, so ist es doch fehr dienstlich und künstlich solche auch auß den Banden zu fechten, dan als offt zwen häuw gegen einander antreffen, so kanstu in dem die wehre zusamen rieren oder Binden, füglich mit außtretten under dem seinem durchfahren unnd auff der andern seiten gegen ihm mit allerhand stuck zur wehr und dem Leib fechten.

Das vierdt, ist wie du im die häuw und versatzung entzucken, als nemlich wan dein gegenfechter auff dich herhauwet das du im in dem sein hauw eben treffen sol, in verfehlen lassest, und ime als dann behendiglich nach hauwen solt, Davon ich auch hievor gemelt, oder fürest einen gewaltigen hauw gegen seiner Blösse eine, und als bald er mit versatzung dargegen auffehret wider abzuckest, und den selbigen einer andern Blösse zu fürest.

Zum letsten so soltu auch recht tretten und mit fleiß fülen lernen, welches dir under disen stucken allen das beste in eyl zu fechten sein werde, dann mit dem wort fülen, wirt hie auch verstanden das du die rechte und gelegene zeit eines jeden stucks erkennen lernest.